Tagebucheintrag vom 15.05.2019.
(Dieser Text ist aus einer Schreibaufgabe entstanden, in der es darum ging, eine ganz bestimmten Tag mit Persönlichem und Begebenheiten in der Welt fest zu halten.)
Der heutige Eintrag beginnt um Mitternacht deutscher Zeit in Jeddah/Saudi-Arabien.
Ich stehe mit meinem Airbus A330 vor der Startbahn 34 L und warte auf die Startfreigabe für meinen Flug nach Frankfurt.
Sieben Minuten später ist es soweit.
Ich schiebe die Gashebel nach vorne, und das Flugzeug setzt sich in Bewegung. Mit einer Geschwindigkeit von 275 km/Stunde heben wir ab Richtung Frankfurt.
Wir fliegen entlang der saudi-arabischen Grenze Richtung Sinai.
Unter uns erscheint der Ort, an dem wenige Stunden vorher mittels einer Drohne eine Pipeline beschossen wurde.
Die Urheber dieses Anschlags werden zu diesem Zeitpunkt im Irak oder im Iran vermutet.
Gut, dass wir hier schon fast unsere Reiseflughöhe von 11000 Meter erreicht haben.
Der Flug ist ereignislos.
Die vielen Pilger an Bord, die wegen Ramadan in Saudi-Arabien waren, sind jetzt entspannt.
Wir überqueren das Mittelmeer und können bei einem kräftigen Halbmond die griechischen Inseln unter uns sehen.
Was für ein phantastischer Ausblick!
Dafür lohnt es sich, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.
Der Luftraum Richtung Westeuropa ist um diese Uhrzeit voll.
Alle fliegen von Osten gen Westen um die Fluggäste früh morgens nach Europa zu bringen.
Aufgrund guter Windverhältnisse landen wir vor der geplanten Ankunftszeit in Frankfurt. Landung um 5:37 Uhr deutsche Zeit.
Das freut die Gäste und die Crew.
Ich erledige noch einige Sachen in der Firma und begebe mich auf die Autobahn.
Der Verkehr ist um diese Zeit und in meine Richtung erträglich.
Ich merke aber, dass ich heute besonders müde bin und überlege, ob ich für 30 Minuten auf einen Parkplatz fahre, um die Augen zu schließen.
Bei unserem Lieblingsbäcker kaufe ich noch Roggensauerteig- und Dinkelbrötchen, bevor ich die kleine geschlungene Kreisstrasse in unser Dorf fahre.
Fix das Auto in der Garage geparkt, Koffer ins Haus getragen und die Uniform ausgezogen.
Ich schmiere mir ein halbes Brötchen und trinke einen koffeinfreien Kaffee. Dann duschen.
Ich krabbele ins Bett, fühle einmal neben mich und spüre den Arm meines Liebsten.
Vier Stunden kann ich heute entspannt schlafen.
Das hat so richtig gut getan.
……
Während wir nachmittags im Garten gearbeitet haben, hatte es eine bundesweite Razzia der Steuerfahndung gegeben.
Man hat Büros und Privaträume durchsucht um sogenannte „Panama Papers“ zu finden.
Beim Autobauer Opel gab es Entsetzen, weil man die Mitarbeiter aufforderte sich bis zum 21.05.2019 zu entscheiden, ob sie in eine neugegründete Firma wechseln wollen oder den Ausstieg über freiwillige Aufhebungsverträge wählen; natürlich ohne Sozialplanabfindung.
In Indien verwehrt man Frauen im gebärfähigem Alter den Zutritt zum Tempel. Die konservative Partei nutzt das für ihren Wahlkampf im Bundesstaat Kerala.
21 Millionen Frauen sind für die Regierungswahl gar nicht registriert.
Bei einem Prozess vor dem Schwurgericht, versucht man zu klären, ob die Geisterfahrt eines betrunkenen LKW-Fahrers ein versuchtes Tötungsdelikt ist.
Das Pflaster der Mainzer Bahnhofstrasse soll nicht imprägniert werden.
Kunden warten immer länger auf Handwerker.
Es gibt viele Aufträge, eine hohe Auslastung und einen großen Mangel an Fachkräften.
Der Ex-Profifußballer Roman Weidenfeller wird zukünftig in der Serie „Das Traumschiff“ auf große Fahrt gehen.