Outside-Check oder Vorflugkontrolle. Eine Kurzbeschreibung.
Es war Anfang der 90er Jahre.
Ich war Copilotin auf der Boeing 737, auch City-Jet genannt.
Wie vor jedem Flug, so auch vor diesem, machte der Kapitän oder der Copilot einen outside-check oder eine sogenannte Vorflugkontrolle.
Das hieß einer der Pilot en ging um das Flugzeug und schaute, ob alle Nieten und Räder vorhanden sind, und es nirgends heraustropft.
So könnte man es etwas salopp ausdrücken.
Also ich kam vom outside-check zurück und wollte gerade die nötigen Eintragungen im technischen Logbuch machen, als mich der Techniker zurückhielt.
„Nein, dass dürfen sie nicht!“ rief er ganz aufgeregt als ich gerade mit meinem Kugelschreiber zum Schreiben ansetzte.
„Nein! Nein!“, rief er immer wieder.
Erstaunt sah ich ihn an und sagte: „Wieso, dass mache ich doch immer!“
Die Kabinencrew musste schon lächeln.
„Das dürfen sie nicht ´reinschreiben! Das darf nur die Cockpitcrew!“
Da ging mir ein Licht auf.
Es war Winter, ich hatte meinen Uniformmantel an,
und der Kollege konnte kein Dienstrangabzeichen sehen.
Amüsiert schaut ich ihn an, schob den Ärmel des Wintermantels hoch und zeigte ihm meine drei goldenen Streifen auf dem Uniformjacket.
„Oh, Entschuldigung, dass wusste ich nicht!“, meinte er betroffen.
„Kein Problem, Herr Kollege, wir sind noch nicht so viele Frauen im Cockpit!“
Dann machte ich meine Eintragung und ging ins Cockpit.